Alles über Meeresschildkröten und wie man sie besser verstehen und schützen kann 🐢
By Frederik, September 16, 2025
Weltweit gibt es sieben bekannte Arten von Meeresschildkröten: die Lederschildkröte, die Grüne Meeresschildkröte, die Echte Karettschildkröte, die Unechte Karettschildkröte, die Oliv-Bastardschildkröte, die Atlantische/Pazifische Bastardschildkröte und die Wallriffschildkröte, auch australische Suppenschildkröte genannt. Von den mehr als 300 Schildkrötenarten leben nur diese wenigen im Meer, während die anderen im Süßwasser oder an Land leben.
Zudem gelten Meeresschildkröten schon seit Jahrhunderten als Symbole der Ozeane. Dies liegt wohl an ihren majestätischen Bewegungen, den langen Lebenszyklus. Meeresschildkröten zählen zu sehr wichtigen Indikatoren für die Gesundheit der marinen Ökosysteme.
In meinem Blog-Beitrag über Meeresschildkröte erfährst du mehr über die häufigsten Arten, deren Lebensräume und vor allem, wie du beim Schnorcheln und Tauchen dazu beitragen kannst, diese wundervollen Tiere zu schützen – zum Beispiel durch verantwortungsvolles Verhalten, Know-How und aktive Unterstützung von Schutzprojekten.
Was die verschiedenen Meeresschildkröten ausmacht:
Mit einer Länge von nur 70 Zentimetern ist Kemps Bastardschildkröte (Lepidochelys kempii) die kleinste aller Meeresschildkröten, die sich zudem leicht an ihrem beinahe runden Panzer erkennen lässt.
Die Grüne Meeresschildkröte (Chelonia mydas) wirkt nicht nur grün, sondern zeigt auch schwarzbraune bis gelblich-grüne Farbtöne. Mit einer Länge von bis zu 1,5 Metern und einem Gewicht von bis zu 200 Kilogramm gehört sie zu den größten Schildkröten der Cheloniidae.
Die Australische Suppenschildkröte, auch bekannt als Natator depressus, zeichnet sich durch ihren flachen Körper und einen Panzer mit charakteristisch nach oben gebogenen Rändern aus. Eine ihrer größten Besonderheiten ist ihr Verbreitungsgebiet: Es ist das kleinste aller Meeresschildkrötenarten und beschränkt sich ausschließlich auf die Gewässer zwischen Nordaustralien, dem südlichen Indonesien und Papua-Neuguinea.
Die Pazifische Bastardschildkröte (Lepidochelys olivacea) ähnelt der Kemp’s Bastardschildkröte zwar sehr, ist aber größer und schwerer: Bis zu 72 cm lang und rund 50 kg schwer. Beide Arten kommen in verschiedenen Regionen vor.
Die Echte Karettschildkröte (Eretmochelys imbricata) erreicht bis zu 90 cm Länge und 75 kg Gewicht und besitzt einen spitz gebogenen Kiefer, der an den Schnabel eines Raubvogels erinnert.
Die Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta) wird bis zu 110 kg schwer und hat eine Panzerlänge von etwa 160 cm. Typisch sind ihr großer Kopf und die kräftigen Kiefer.
Anders als alle anderen Meeresschildkröten besitzt die
Lederschildkröte (Dermochelys coriacea) keinen festen Knochenpanzer. Bei ihr hat sich dieser im Laufe der Evolution zurückgebildet. Stattdessen schützt sie eine dicke, lederartige Haut, die mit einem Mosaik aus kleinen Knochenplatten verstärkt ist. Diese besondere Anpassung kennzeichnet nicht nur ihr Aussehen, sondern auch ihre beeindruckende Größe: Sie ist die größte Meeresschildkröte der Welt und kann ein Gewicht von 500 Kilogramm erreichen.
Die Lebensräume und ihre Bedeutung
- Korallenriffe: Saftige Nahrungsquellen und Schutzgebiete; Schildkröten nutzen Riffkomplexe zum Grasen und als Rastplätze. Leider gibt es vermehrt Korallenbleiche, Verschmutzung und Überfischung. Daher ist der Schutz durch nachhaltigen Boot- und Tourismusverkehr so wichtig.
- Seegraswiesen: sie stellen die Hauptnahrungsquelle für Grüne Schildkröten dar und stabilisieren Böden und unterstützen die Artenvielfalt. Leider droht Küstenverschmutzung, Sedimentation und Überfischung. Der Schutz von Meeresschildkröten durch Vermeidung von Bodenschürfungen und Treibnetzen ist sehr wichtig.
- Küstenlagunen: stellen Nist- und Rastplätze dar, Taucher können Schildkröten an der Oberfläche sehen. Die Beleuchtung von Stränden (Nistverhinderung) ist gefährlich sowie die generelle Lichtverschmutzung.
- Offene Ozeane: stellen Migrationspfade dar, längere Aufenthalte zum Nahrungssammeln sind wichtig. Die Nachteile sind der Plastikmüll, Beifang in der Fischerei und der Klimawandel.
Wie man Schildkröten im Tourismus besser versteht
Es ist sehr wichtig, immer das Verhalten von Meeresschildkröten zu beobachten. Die Tiere benötigen Ruhepausen und zeigen klare Bewegungsmuster in Gruppen. Versuche, ihr Verhalten zu lesen (Schwimm- und Atmungsmuster an der Oberfläche). Es ist wichtig beim Schnorcheln und Tauchen einen gewissen Abstand zu halten, am Besten mindestens 2–3 Meter.
Ganz wichtig: die Vermeidung von Stress für die Tiere. Mache keine plötzlichen Bewegungen, keine lauten Geräusche, verfolge die Meeresschildkröten nicht ufn achte immer darauf, dass du beim Fotografieren kein Blitzlicht verwendest.
Falls du das Gefühl hast, dass sich eine Schildkröte doch mal gestresst fühlt, vergrößere den Abstand und beende die Sichtung.
Informiere dich über Nist- und Schutzgebiete und Schutzmaßnahmen und vermeide wenn möglich unseriöse Touren. Wähle eine Basis, die den Schutz der Tiere sehr ernst nimmt und achte im Wasser immer darauf, dass du das Meer sauber hinterlässt, dazu zählt auch eine saubere Ausrüstung.
Schutz durch verantwortungsvollen Tourismus
Es gibt heutzutage einige Tauchbasen auf der Welt mit einer tollen Umwelt- und Tierschutzpolitik, lokalen Schutzprojekten und wertvoller Aufklärungsarbeit. Diese lohnt es sich zu besuchen und zu unterstützen und hier vieles über die Meeresschildkröten zu lernen.
Dies ist sehr wichtig, denn Meeresschildkröten spiegeln die Gesundheit der Meere wider. Durch bewusstes Reisen und verantwortungsvolles Tauchen kannst du dazu beitragen, ihre Lebensräume zu schützen, Beifang zu reduzieren und lokale Gemeinschaften zu unterstützen. Jeder Tauchausflug bietet die Gelegenheit, zu lernen, zu schützen und diese unglaublichen Tiere auch für kommende Generationen zu bewahren.
Ich bin vor kurzem auf das Cyprus Diving Centre gestoßen, welches ich bald gerne mal besuchen möchte. Die Tauchschule im Südosten Zyperns hat ein tolles Projekt namens Xenios ins Leben gerufen.
Hier werden die Meeresschildkröten in den Gewässern vor Zypern im Mittelmeer geschützt und dessen Lebensräume gesichert.